Kopfüber

Wir haben es geschafft: der Äquator ist überquert und wir befinden uns auf der Südhalbkugel. Es war am vergangenen Dienstag in den späten Abendstunden, als die Anzeige auf den Geräten von N wie Nord auf S wie Süd sprang. Ich hatte Freiwache und wäre eigentlich am Schlafen gewesen. Doch wie die meisten Anderen habe ich mich wecken lassen. Schliesslich überquert man den Äquator nicht jeden Tag in einem Segelboot. Und schon gar nicht zum ersten Mal. Aber so unspektakuläre war es dann auch. Wir segelten mit guter Geschwindigkeit und es hätte auch jeder andere Breitengrad sein können, den wir da übersegelt haben.

Die Äquator-Taufe steht aktuell noch aus: die Bedingungen an Bord sind momentan ziemlich rau und wir warten auf etwas ruhigeres Segeln. Derweil befinden wir uns in den letzten Stunden des Ocean-Sprint, wo es drei, zwei respektive einen Bonus-Punkt für die drei Boote gibt, die den Abschnitt am schnellsten absolvieren. Entsprechend geben wir unser bestes, so schnell wie möglich in Richtung Süden zu segeln.

Die Kommunikation ist seit ein paar Tagen deutlich eingeschränkt. Grund dafür ist der Inverter, welcher vor ein paar Tagen den Dienst quittiert hat. Er lässt sich auch nicht überreden wieder zu funktionieren. Mit dem Inverter haben wir unsere reguläre Stromversorgung für den Navigations-Computer und die primäre Kommunikation verloren. Nun müssen wir den Computer jeweils laden, wenn der Generator läuft und alle Kommunikation läuft über einen sekundären Dienst. Beides ist damit nicht mehr zu jeder Zeit verfügbar, was es schwieriger macht in Kontakt zu bleiben. Daher ist auch seit dem letzten Beitrag etwas mehr Zeit vergangen. Ausserdem sind wie bereits gesagt die Bedingungen etwas rauer. Daher kann es auch in den kommenden Tagen etwas schwieriger werden, ein neues Update zu schreiben. Aber mit weniger als 2000 Seemeilen bis Punta del Este erwarten wir derzeit unsere Ankunft in gut einer Woche.

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