Doldrums Korridor

Die letzten zwei Tage waren weniger aufregend. Nachdem der Wind eingeschlafen war, haben wir unsere Maschine gestartet. Seither fahren wir mit Motorunterstützung und scheinen die Winde südlich der Doldrums erreicht zu haben. Nun geht es darum sich die beste Position zu sichern, bevor wir aller Voraussicht nach heute Abend das Ende unseres Motor-Abschnitts erreichen und wieder ausschliesslich mit Segelkraft navigieren.

Wir haben die ruhigeren Tage für einige Überprüfungen und Reparaturen genutzt, welche nun zu einem grossen Teil abgeschlossen sind. Ein paar Dinge konnten wir wieder instandsetzen oder zumindest soweit reparieren, dass durch die weitere Nutzung kein grösserer Schaden entstehen sollte. Einzig die Reparatur unseres Spinnakers wird sich wohl noch etwas hinziehen, auch wenn hier bereits grosse Fortschritte erzielt wurden.

Ich freue mich, wenn wir wieder segeln und das dröhnen der Maschine verstummt. Es ist einfach schöner und man bekommt ein ganz anderes Verhältnis für die Kräfte der Natur.

Mit unserer aktuellen Position von 5 Grad Nord bleiben noch rund 300 Seemeilen bis zum Äquator. Wenn wir einigermassen direkt in Richtung Süden segeln können, sollten wir den Äquator übermorgen erreichen. Es ist zwar nur eine virtuelle Linie, die man vor Ort nicht sehen kann, aber dennoch von grosser Bedeutung. Für uns weil die Überquerung einem Ritterschlag für Seglern gleich kommt. Aber es ist nicht nur eine Menschengemachte Linie. Auch die Coriolis-Kraft ändert die Richtung, sodass die Winde in entgegengesetzter Richtung um Wettersysteme drehen genauso wie der Strudel im ablaufenden Waschbecken. Ich bin gespannt was uns erwartet und freu mich auf alle neuen Erfahrungen.

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