Mein Team ist…

Bisher habe ich die ersten drei von insgesamt vier obligatorischen Trainingswochen absolviert. Dabei war bislang nicht klar, mit wem ich das Rennen segeln würde. Das ist hat sich jetzt geändert. Am 17. Mai wurde das Abenteuer ein bisschen realer. Zusammen mit mehr als 300 weiteren Crew Mitgliedern haben wir uns in der Guildhall in Portsmouth für den nächsten großen Schritt versammelt: die Crew Allocation. Hier werden die Teams bekannt gegeben. Und obgleich die Trainings auch Teil des Rennens sind, war die Aufregung diesmal um einiges grösser.

Am Morgen herrschte bereits gute Stimmung und wir trafen einige bekannte Gesichter, mit denen wir bereits einige Trainings absolviert hatten. Man unterhielt sich über die jüngsten Trainings und die weiteren Pläne, wo man sich allenfalls wieder sehen würde. Aber eigentlich wollte alle nur wissen, mit wem sie ihr Boot teilen würden. Als Teil der offiziellen Begrüßung bekam jeder die offizielle Crew Soft-Shell Jacke. Mit großen silbernen Lettern „Race Crew“ auf dem Rücken ist damit jeder eindeutig als Teil des Clipper Race zu identifizieren. Außerdem bekam jeder ein Armband, durch dessen Aufleuchten später die Teamzusammenstellung bekannt gegeben werden sollte.

Da der Hauptanlass nicht vor dem Mittag starten würde, habe ich die Zeit genutzt um meinem Vater eine Clipper 70 Yacht zu zeigen, welche in der Gunwharf Marina festgemacht hatten. Er hatte mich zu diesem besonderen Anlass begleitet um mehr darüber zu erfahren, wie unsere Reise unterstützt werden kann. Auf dem Boot haben frühere Teilnehmende die Führungen geleiten, aber ich konnte auch ein paar eigene Erfahrungen teilen, die ich in meinen bisherigen Trainings auf diesen Booten machen durfte.

Crew Allocation – Team Zuteilung

Nun stand der Haupt-Anlass an. Zu beginn wurden einige allgemeine Informationen zum Rennen vorgestellt, bevor der Gründer – Sir Robin Knox-Johnston – ein paar inspirierende Worte an uns alle richtete. Auch die Rennleitung und weitere Abteilungen kamen zu Wort und haben ein paar interessante Informationen geteilt. Die Spannung stieg für rund zwei Stunden, bis endlich der erste Skipper für das Rennen die Bühne betrat und seinen First Mate vorstellt. Nach einem zehn Sekunden Countdown leuchteten die ersten Armbänder auf, um das erste Team zu verkünden.

Dieses Vorgehen wiederholte sich Skipper um Skipper. Runde für Runde blieb mein Armband dunkel. Ich begann schon mir Sorgen zu machen, mein Armband hätte zwischenzeitlich den Dienst quittiert. Beim neunten und damit vorletzten Skipper leuchtete es dann endlich auf. Ich wurde Teil vom Team Lou, welche uns auf dem Weg um die Welt zusammen mit Brian als First Mate anführen wird. Da noch nicht alle Partner bekannt sind, haben wir bisher noch keinen Team Partner und bleiben solange Team Lou.

Ich hatte die Vorstellung der Skipper und First Mates mit großem Interesse verfolgt und an den Live Fragerunden teilgenommen. Doch ich hatte mir bereits von Anfang an vorgenommen, nicht auf einen bestimmten Skipper zu hoffen, um nicht schon mit einer Enttäuschung zu starten, falls es dann doch nicht klappen sollte. Das fiel mir relativ leicht, da ich bisher noch mit keinem der Skipper oder First Mates gesegelt bin und entsprechend auch keinen persönlich kannte. Für mich war dies Teil der Erfahrung, keine Kontrolle über gewisse Aspekte zu haben und das beste daraus zu machen – also eigentlich genau gleich wie beim Segeln.

Nachdem auch das letzte Team vorgestellt wurde, gingen wir alle nach draußen um auf dem Stufen vor der Guildhall ein paar Photos zu machen. Diese sind auf der Webseite vom Clipper Race zu finden. Während wir darauf warteten, dass die Bilder gemacht wurden, hatten wir die erste Möglichkeit unsere neuen Team-Kollegen kennen zu lernen. Sobald alle Bilder gemacht wurden ging es zurück nach drinnen, um etwas zu essen und ein erstes Team-Meeting abzuhalten.

Es war ein gutes erstes Meeting, bei dem Lou und Brian erst sich und anschließend ihre Pläne und Erwartungen an uns als Team vorgestellt haben. Wir haben diskutiert, was wir als Team erreichen wollen, wer wir als Team seien würden und ganz allgemein wie wir miteinander umgehen werden. Die meisten Punkte müssen noch etwas ausgearbeitet werden in den kommenden Wochen bis zum Start des Rennen. Aber ich habe schon einmal ein gutes Gefühl, dass wir alle ähnliche Ansichten haben, trotz der verschiedenen Hintergründe.

Nach gut drei Stunden mit interessanten Diskussionen und ersten Team-Building Übungen ging es weiter in eine Bar um sich über ein paar Getränke weiter zu unterhalten. Leider konnten nicht alle dabei sein, aber ich bin froh über alle, die ich treffen konnte und freue mich bereits den Rest von unserem Team kennen zu lernen.

Comments

Kommentar verfassen